Der Carl-Wilhelm-Scheele-Preis zur Anerkennung überdurchschnittlicher Leistungen im Rahmen einer Dissertation wurde in diesem Jahr an Herrn Dr. Steffen Breinlinger (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) für seine Dissertation zum Thema „Investigations into bioactive natural products from cyanobacteria - a search for drug leads and the discovery of a novelcyanotoxin“ vergeben.
Dr. Steffen Breinlinger ist es gelungen, ein neues cyanobakterielles Toxin als „Gift des Adlermörders“ (Aetokthonotoxin) als Auslöser einer rätselhaften neurodegenerativen Erkrankung zu identifizieren, die seit 25 Jahren im Südosten der USA den Weißkopfseeadler und andere Vögel im Herbst/Winter befällt. Zudem konnte er dabei die Rolle der Nahrungskette aufklären. Die Aufklärung des Toxins stellt eine herausragende Leistung dar,die nur durch die Kombination von klassischen und hochinnovativen Techniken erreicht werden konnte.
Der Walter-Schunack-Preise, der für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Medizinischen Chemie verliehen wird, ging in diesem Jahr an Dr. Fabian Bartels (Universität Mainz) für seine Dissertation zum Thema „Tools for the Design and Characterization of Covalent Cysteine Protease Inhibitors”. In der ausgezeichneten Arbeit wurde ein multidisziplinärer Ansatz zur Entwicklung und Optimierung von kovalenten Cysteinprotease-Inhibitoren verfolgt. Die im Laufe der Arbeit erzielten Forschungsresultate konnten bisher in 14 peer-reviewed Publikationen im Bereich der Medizinischen Chemie veröffentlicht werden. Dabei unterstreicht die kürzliche und erstmalige Zulassung eines Cysteinprotease-Inhibitors (Nirmatrelvir) die aktuelle Relevanz der Grundlagenforschung von rational entwickelten kovalenten Cysteinprotease-Hemmstoffen.
Prof. Dr. Dagmar Fischer
DPhG-Präsidentin