Im 19. Jahrhundert zeigte sich bei neuen stark wirksamen Schmerzmitteln in Verbindung mit neuen Arzneiformen wie der Injektion als gravierende Nebenwirkung die Abhängigkeit. Zunächst war das Verständnis für Sucht als Krankheit nur schwach ausgeprägt, erlangte aber größere Aufmerksamkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Versuche, ein „suchtfreies“ Opiat zu entwickeln, scheiterten. Gesetzliche Restriktionen zu Handel und Verschreibung von Opiaten folgten. Auch die Suchtpotenz für neu entwickelte Präparate wurde nun in der Fachliteratur diskutiert. Das bei Merck als Ersatz für Morphin im Ersten Weltkrieg entwickelte Oxycodon steht im Mittelpunkt der heutigen „Opioid-Krise“ in den USA. Gründe für seine freizügige Verordnung und weitere Faktoren dieser Krise werden aufgezeigt. Die historische Analyse zeigt sterotype Muster iatrogener Suchtauslösung vom 18. Jahrhundert bis heute.
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