Moderation: Nadine Metzger
Neben der Glukosekontrolle wird einem optimierten Gewichtsmanagement, einer Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils und der kardio-renalen Protektion eine wesentliche Rolle in der medikamentösen Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 eingeräumt. SGLT-2 Hemmer und GLP-1 Rezeptoragonisten haben hierbei eine zentrale Bedeutung in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 erlangt.
Neben GLP-1 spielen weitere Darmhormone (Inkretine) eine Rolle in der Physiologie der postprandialen Energie- und Glukosehomöstase. Die Kombinationen verschiedener Wirkmechanismen der Inkretine könnte eine weitere Intensivierung der pharmakologischen Möglichkeiten erlauben. Neue monomolekulare Peptid-Co-Agonisten zielen nun darauf ab die Signalkaskaden mehrerer Inkretine zu adressieren, und somit über GLP-1 hinausgehende Effekte zu erzielen. So befinden sich derzeit mehrere duale Co-Agonisten, auch als Twinkretine bezeichnet, in der klinischen Entwicklung. Insbesondere die Kombination von GLP-1 und Glukagon oder GLP-1 und GIP (Glukose abhängiges Insulinotropes Peptid) haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Auch Triple Agonisten mit einer Aktivierung von GLP-1, GIP und Glukagon-Rezeptoren wurden in ersten Studien untersucht.
Neben diesen klassischen Co-Agonisten sind Fusionspeptide und Konjugate aus GLP1, PYY, Sekretin, Amylin, Calcitonin, FGF 21, Leptin, NPY2 Gegenstand präklinischer und klinischer Forschungen und könnten in Zukunft das Spektrum der Inkretine für die Therapie der Adipositas, der Fettleber oder anderer metabolischer Störungen erheblich erweitern.