Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler

Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler

Dr. Matthias Schiedel studierte Pharmazie (Staatsexamensstudiengang) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Während des praktischen Jahres seiner Apothekerausbildung beschäftigte er sich im Rahmen seiner Diplomarbeit im Arbeitskreis von Prof. Manfred Jung (Universität Freiburg) mit der Synthese niedermolekularer Hemmstoffe, die in epigenetische Regulationsmechanismen eingreifen. Dieser Thematik blieb er auch während seiner Doktorarbeit in der Gruppe von Prof. Jung treu und wurde 2016 mit Auszeichnung (summa cum laude) promoviert. Anerkennung fand seine Doktorarbeit „Synthese und Testung neuer Sirtuin-Hemmstoffe und strukturbasierte Entwicklung einer Affinitätssonde für Sirtuin 2“ auch durch den Carl-Wilhelm-Scheele-Preis (2017) der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Des Weiteren war er Zweitautor des Artikels „Selective Sirt2 inhibition by ligand-induced rearrangement of the active site“ (Nat. Commun. 6 (2015) 6263), der mit dem PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis (2016) ausgezeichnet wurde. Nach seiner Promotion zog es ihn, gefördert durch ein Forschungsstipendium der DFG, für einen zweijährigen Postdoc?Aufenthalt an das Chemical Research Laboratory (CRL) der Oxford University. Gemeinsam mit Prof. Stuart J. Conway arbeitete er dort an der Entwicklung von Hemmstoffen für Acetyllysin-Bindungsdomänen des Parasiten Schistosoma mansoni. Während seiner Zeit in Oxford wurde Matthias Schiedel durch den Klaus-Grohe-Preis (2018) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für seine herausragenden Leistungen als Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie ausgezeichnet.Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss sich Matthias Schiedel, gefördert durch das DFG-Rückkehrstipendium, dem Arbeitskreis von Prof. Peter Gmeiner am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an.

Zentraler Aspekt seiner derzeitigen Forschung ist die Entwicklung von chemischen Werkzeugen für G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Besondere Bedeutung nehmen hierbei die erst kürzlich entdeckten intrazellulären allosterischen Bindungsstellen an bestimmten GPCRs ein. Ein Angriff an diesen allosterischen Bindungsstellen eröffnet neue Ansätze bezüglich einer Steuerung der Rezeptorselektivität, der funktionellen Selektivität (biased signaling) sowie dem Einsatz innovativer Drug-Targeting-Strategien.


Der Scheele-Preis (dotiert mit 750 Euro) für ausgezeichnete Promotionen wurde in diesem Jahr an Dr. Hristo Svilenov vergeben für seine Dissertation zum Thema "Formulation of therapeutic proteins: Protein unfolding, refolding, aggregation and long-term storage stability" sowie an Dr. David Hespeler für seine Dissertationzum Thema "'smartPearls - novel dermal delivery system for amorphous actives".

Dr. Svilenov ist ausgebildeter Apotheker und hat seine herausragende Arbeit im Bereich der Pharmazeutischen Technologie innerhalb von 3 Jahren abgeschlossen. Während seiner Doktorarbeit war Dr. Svilenov Stipendiat eines großen EU-ITN Konsortiums, wo er seine wissenschaftlichen und allgemeine Kompetenzen innerhalb eines internationalen, interdisziplinären und intersektoralen Forschungs- und Ausbildungsprogramms erweiterte. Der Inhalt seiner Forschungsarbeit ist angewandte Wissenschaft an der Schnittstelle von Chemie, Physik und Biotechnologie, eine hochmoderne Interpretation der pharmazeutischen Wissenschaften.

Herr Dr. Hespeler hat einen Master in Pharma- und Chemietechik und seine Promotion im Bereich der Pharmazeutischen Technologie innerhalb von 3 Jahren abgeschlossen. Herr Dr. Hespeler hat in seiner Dissertation akademische Grundlagenforschung verbunden mit industriell orientierter Entwicklung. Er untersuchte „akademisch" grundlegende Mechanismen (z.B. Ablauf der Wirkstoffbeladung) und den industriellen Produktionsprozeß bestimmende Parameter (Steuerung über Nutzung des Ostwald-Miers Diagramms). Basierend auf den Arbeiten von Herrn Hespeler kann die aus der akademischen Forschung stammende Formulierungstechnologie smartPearls nun in industrielle Produkte umgesetzt werden.



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