Auch in diesem Jahr ehrte die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e.V. (DPhG) wieder vielversprechende NachwuchswissenschaftlerInnen. Mit dem Nachwuchspreis der DPhG-Stiftung (Horst-Böhme-Stiftung), wurden in diesem Jahr mit Frau Dr. Anna Junker (European Institute for Molecular Imaging, Westfälische Wilhelms-Universität Münster) und Herrn Dr. Max Crüsemann (Institut für Pharmazeutische Biologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) gleich zwei NachwuchswissenschaftlerInnen ausgezeichnet.
Frau Dr. Anna Junker studierte Pharmazie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und hat im Jahr 2010 die Approbation als Apothekerin erhalten. Anschließend hat sie im Arbeitskreis von Herrn Prof. Wünsch die Promotion auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie zu Chemokin-Rezeptor-Liganden durchgeführt, die sie im Jahr 2013 mit Bestnote abgeschlossen hat. Die Promotion hat sie im Rahmen des internationalen Graduiertenkollegs „Complex Functional Systems in Chemistry – Design, Development and Application“ (Münster– Nagoya) durchgeführt. Aktuell ist sie Emmy-Noether-Gruppenleiterin. Ihre Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Entwicklung innovativerLiganden/Inhibitoren für Targets in der purinergen Signaltransduktion (P2X-, P2Y-Rezeptoren, 5‘-Ectonucleotidasen (z.B. CD73)) mit besonderer Bedeutung für die Entstehung und Progression von Brust- und Pankreaskrebs. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf neuartigen Imaging-Strategien für diese Tumorarten. Frau Junker setzt dabei ein breites Spektrum an Methoden zielgerichtet ein. Dazu zählen theoretische Methoden (z.B. Molecular Modelling, Computer aided drugdesign), anspruchsvolle chemische Synthesen innovativer Wirkstoffe und Imaging-Substanzen sowie verschiedenartige biologische Untersuchungen.
Herr Dr. Max Crüsemann ist pharmazeutischer Biologe, Apotheker und seit 2015 in der Pharmazeutischen Biologie an der Universität Bonn tätig, zunächst als Post-Doc in der Gruppe von Frau Prof. Gabriele König und seit 2017 als Nachwuchsgruppenleiter. Nach seinem Pharmaziestudium an der Universität Marburg hat er bereits während der Diplomarbeit an der Isolierungvon bioaktiven Naturstoffen gearbeitet. In der Post-Doc-Phase hat er am Scripps Institution of Oceanography, San Diego Massenspektrometrie-geleitete „GenomeMining"-Studien mit marinen Bakterien durchgeführt. Seine interdisziplinäre Forschung beschäftigt sich mit bakteriellen Naturstoffen und umfasst ein breites Methodenspektrum: „Genome Mining“, heterologe Expression, Dereplikation und Strukturaufklärung von neuen, bioaktiven Sekundärmetaboliten; sowie Untersuchungen zu Biosynthese, Evolution und „Biosynthetic Engineering“ von ausgewählten Naturstoffen mittels moderner molekularbiologischer und bioinformatischer Methoden.
Prof. Dr. Dagmar Fischer
DPhG-Präsidentin