Christoph Friedrich, Jahrgang 1954, kann als herausragender Vertreter seines Faches, aber auch der pharmazeutischen Wissenschaften allgemein angesehen werden. Ausgebildet als Apotheker und Historiker begann er seine akademische Karriere noch zu DDR-Zeiten an der Universität Greifswald, wo nach Promotion und Habilitation er eine eigenständige pharmaziehistorische Abteilung aufbauen konnte. Bereits hier wurde er 1992 zum Professor ernannt. Seit seiner Berufung nach Marburg im Jahr 2000 entwickelte er eine überaus große wissenschaftliche Produktivität, die sich bereits in statistischen Daten niederschlägt. Hierzu gehören zahlreiche Autor- und Herausgeberschaft von Büchern und Publikationen in Zeitschriften und Sammelbänden, zahlreiche Lexikonartikel etc. Darunter verdient die Co-Autorschaft von Band 2 des noch von Rudolf Schmitz begründeten und Maßstäbe setzenden Lehrbuchs "Geschichte der Pharmazie" (mit Wolf-Dieter Müller-Jahncke) herausragende Beachtung. Bislang betreute er etwa 50 Dissertationen an den Universitäten Greifswald und Marburg. Friedrich ist mit über 250 wissenschaftlichen Vorträgen ein geschätzter Redner auf nationalen und internationalen pharmaziehistorischen Kongressen und weit darüber hinaus.
Die Wertschätzung seiner Arbeit und seiner Person drückt sich in zahlreichen Ehrungen aus, die ihm innerhalb, aber vor allem auch von außerhalb der pharmaziehistorischen Community entgegengebracht wurden. Zu nennen wären hier nur beispielhaft seine Wahlen in die LeibnizSozietät der Wissenschaften zu Berlin (2007), in die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt (2009), und in die Real Academia Nacional de Farmacia Madrid (2011). Vielfach gelang es ihm, bedeutende Drittmittelprojekte einzuwerben, die dem pharmaziehistorischen Institut eine anderen Fachgebieten adäquate Personal- und Sachmittelausstattung ermöglichten. Zu nnennen ist hier beispielhaft das gegenwärtig in einem Forschungsverbund durchgeführte, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt" Durch das Artefakt zur infra structura - das Arzneimittelrezept als Zugang zur Gestaltung gesellschaftlicher Infrastrukturen."
Christoph Friedrich engagiert sich seit langen auch in der deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, so als Vorsitzender der Fachgruppe Geschichte der Pharmazie, als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und der Ausbildungskommission. Seit Jahren organisiert er federführend die traditionellen historischen "Vorsymposien" zu den Jahreskongressen der DPhG, deren Vorträge im Jahresrhythmus in einer eigenen Publikationsreihe erscheinen. Seien Initiative trägt auch wesentlich dazu bei, in der Verbandzeitschrift PHARMACON regelmäßig pharmaziehistorische Beiträge von hoher Qualität publizieren zu können.
Die Carl-Mannich-Medaille wird an in- und ausländische Gelehrte auf Grund hervorragender Leistungen im Bereich der pharmazeutischen Wissenschaften verliehen. Sie wird zusammen mit einer Besitzurkunde überreicht, aus der die Verdienste des Ausgezeichneten hervorgehen. Die Carl-Mannich-Medaille stellt die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der DPhG dar.
Prof. Dr. Dagmar Fischer, DPhG-Präsidentin