Stellungnahme der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft e. V. (DPhG) und der Fachbereiche Pharmazie (KFPharm) zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG)
Derzeit wird eine Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) diskutiert. DPhG und der KFPharm begrüßen grundsätzlich die Novellierung des WissZeitVG, das in vielen Bereichen Ansätze zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den Hochschulen und Universitäten aufzeigt. Die Verlängerung der Mindestvertragslaufzeit für den Erstvertrag während der Promotion als Qualifizierungsphase auf drei Jahre wird von beiden Organisationen als durchaus positiv beurteilt.
Eine Begrenzung der Postdoc-Phase auf nur noch drei Jahre ist jedoch vor allem im Hinblick auf eine weitere akademische Laufbahn und insbesondere im internationalen Vergleich deutlich zu kurz und unrealistisch und würde die individuellen Arbeits- und vor allem Entwicklungsmöglichkeiten von Wissenschaftler:innen massiv einschränken. In den pharmazeutischen Wissenschaften sind aufwendige und langfristige komplexe praktische Arbeiten und Interpretationen der Daten die Regel, gefolgt von wissenschaftlichen international sichtbaren Publikationen, die deutlich die Drei-Jahres-Phase überschreiten. Die negativen Konsequenzen für den nationalen Wissenschaftsbetrieb wären Qualitätsverluste in den pharmazeutischen Wissenschaften und Abwanderung von Wissenschaftler:innen ins Ausland und in die Industrie.
Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen pharmazeutischen Wissenschaften nachhaltig zu stärken, eine Abwanderung ins Ausland zu vermeiden und vor allem die Kontinuität des Lehr- und Forschungsbetriebes zu gewährleisten, ist stattdessen die Schaffung von dauerhaften Mitteln zur Grundfinanzierung der Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu erreichen.
Prof. Dr. Dagmar Fischer Prof. Dr. Bernd Clement
Präsidentin DPhG Vorsitzender KFPharm
Die DPhG zeichnet auch mit anderen Fachgesellschaften:
Pressemitteilungen – Homepage der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V.