Vorstellung der Kandidatin Prof. Dr. Dagmar Fischer

Vorstellung der Kandidatin Prof. Dr. Dagmar Fischer

(pdf der Vorstellung von Frau Prof. Fischer)

Nach einer PTA-Ausbildung in Kulmbach und dem Studium der Pharmazie an der Universität Würzburg diplomierte (1995), promovierte (1997) und habilitierte (2004) ich an der Philipps-Universität Marburg im Fach Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie. Dabei absolvierte ich u.a. einen Forschungsaufenthalt am Texas Tech Health Sciences Center in Amarillo, Texas, USA. Neben meiner Hochschultätigkeit war ich in dieser Zeit als freie Mitarbeiterin in mehreren Unternehmen im Bereich Zulassung, Qualitätssicherung und Mitarbeitertraining aktiv. Anschließend war ich von 2004-2008 als Leiterin der Präklinischen Forschung und Entwicklung bei Antisense Pharma GmbH mit dem Schwerpunkt Onkologie tätig. In dieser Zeit blieb mir die Lehre an der Hochschule durch Lehraufträge und meine Aktivitäten als Autorin verschiedener Lehrbücher erhalten. Seit 2008 bin ich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Professorin für Pharmazeutische Technologie, seit 2018 Professorin für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie.

Meine wissenschaftlichen Arbeiten fokussieren sich auf die Entwicklung innovativer mikro- und nanopartikulärer Wirkstoffträgersysteme aus verschiedenen Polymeren im Bereich Entzündung, Infektion und Alterung, wobei neben synthetischen Polymeren vor allem natürliche und naturstoffbasierte Trägersysteme eine Rolle spielen. Dazu gehört auch die Entwicklung neuer biopharmazeutischer in vitro- und in vivo-Testsysteme nach dem 3R-Konzept als Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen für Nanosicherheitstestungen, um eine sichere Anwendung möglich zu machen. Um Daten effektiv und gezielt nutzbar zu machen, werden innovative Digitalisierungsansätze, Datenbanksysteme und Tools der künstlichen Intelligenz genutzt. In zahlreichen nationalen und internationalen Verbundprojekten und Forschergruppen sowie in Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen habe ich dabei leitende Funktionen eingenommen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei meinen Arbeiten auf dem Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Anwendung, den ich in Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen mit Qualitätskonzepten in der Herstellung und Entwicklung von Nanomaterialien realisiere und begleite. Der Transfergedanke zwischen Grundlagenwissenschaften und praxisbezogener Anwendung gehört für mich zu meinem grundlegenden Verständnis der Rolle einer Pharmazeutin, ebenso wie die Vermittlung der Kommunikation zwischen Hochschule und Öffentlichkeit.

Neben einer intensiven Gremienarbeit in der universitären Selbstverwaltung engagiere ich mich an der Universität Jena seit 2010 als Vize-Direktorin des Jena Center for Soft Matter (JCSM), als Gründungsbotschafterin zur nachhaltigen Verankerung von Unternehmertum und Entrepreneurship an der Universität sowie als Mentorin im Postdoktorandinnen-Programm des Universitätsbundes Halle-Jena-Leipzig. Von 2013-2016 war ich Studiendekanin der Fakultät für Biowissenschaften. Zudem war und bin ich in Gremien und Vorständen verschiedener Gesellschaften aktiv: in der Fachgruppe „Ausbildung und Wissenschaft“ der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik e.V. (APV), im Vorstand des Freundeskreis des Institutes für Pharmazie der Universität Jena sowie im Controlled Release Society Germany Local Chapter, dem ich in verschiedenen Funktionen, u.a. von 2011-2012 als Präsidentin, vorstand. Für die Landesapothekerkammer Thüringen bin ich im Bereich Ausbildung aktiv. 2015 wurde ich für den Zeitraum 2016-2019 zur Generalsekretärin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft gewählt, wodurch ich die Belange der DPhG intensiv kennengelernt habe. Dabei habe ich mich vor allem auch Fragen zu den Zukunftsthemen der Pharmazie und der DPhG, Konzepten zur Mediennutzung, Datenschutz und der Rolle von Rezeptur und Defektur in der Apotheke gewidmet. Zudem engagiere ich mich in der DPhG-Fachgruppe Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie.

Ich stelle mich zur Wahl als Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, um mich den folgenden Herausforderungen zu stellen:

  • Stärkung der Inter- und Syndisziplinarität der verschiedenen pharmazeutischen Fachdisziplinen als besondere Stärke unseres Faches mit neuen Konzepten bei Tagungen und in der Aus- und Weiterbildung für ein starkes Miteinander der Fächer
  • Verstärkte Umsetzung der Wissenschaftlichkeit der Pharmazie in die Praxis und durch gemeinsame Lehr- und Fortbildungsaktivitäten, insbesondere in enger Zusammenarbeit mit Kammern, Verbänden und Institutionen in der Pharmazie
  • Ausbau des Angebotes für Offizinapotheker zur Qualitätssicherung z.B. von Rezeptur- und Defektur in der Kooperation zwischen öffentlichen Apotheken, Universitäten und Apothekerkammern
  • Weiterentwicklung des Projektes „Pharmazie 2020 - Perspektiven für Forschung und Lehre zu einem tragfähigen „Pharmazie 2030“-Konzept durch Einbringen pharmazeutisch relevanter Zukunftsthemen in Hochschulpharmazie und Fort- und Weiterbildung zur Stärkung eines zukunftsorientierten Bildes des Apothekers
  • Modernisierung und Qualitätssicherung der Hochschulpharmazie, um den Herausforderungen durch den Wandel des Apothekerberufes gerecht zu werden, durch Aktualisierung der Studieninhalte und Studienkonzepte
  • Weiterführung der Mitgliederwerbung, verbunden mit einem Fokus auf der Erhöhung der Zahl der Mitglieder, die sich auch aktiv an der Gestaltung und den Aktivitäten der DPhG beteiligen
  • Stärkung der Vernetzung mit internationalen pharmazeutischen Gesellschaften zur Erhöhung der Sichtbarkeit der DPhG
  • Weiterführung der Aktivitäten zur Förderung des pharmazeutischen Nachwuchses auf allen Ebenen
  • Ausbau des Mehrwertes für die Mitglieder der DPhG durch Pharmakon und Archiv der Pharmazie, Informations- und Fortbildungsangebote in internen Mitgliederbereichen, öffentlichkeitsrelevante Statements sowie Weiterführung der Therapeutischen Leitlinien für die Praxis
  • Verstärkte Nutzung innovativer und neuer digitaler Kommunikationstechnologien und Dienstleistungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Interaktion der Geschäftsstelle mit dem Nachwuchs der DPhG



Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich mit Ihrer Stimme bei der Wahl zur Präsidentin der DPhG unterstützen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Dagmar Fischer

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